HINTERGRUND

Das Unsagbare muss immer wieder gesagt, das Unbeschreibliche muss immer wieder beschrieben, das Unvorstellbare immer wieder vorgestellt werden.

Vor allem jene Orte der Erinnerung über die Gras gewachsen ist, Orte wie Gusen verdienen besondere Bemühungen dass das Unsagbare nie vergessen wird, dass Geschichte und Geschichten sichtbar gemacht werden.

DIE GUSENER LAGER

Das Konzentrationslager Gusen – auch „unsichtbares Lager“ genannt – ist eines der dunkelsten Kapitel der österreichischen Geschichte.

Gusen I, II & III war größer als das Konzentrationslager Mauthausen. Zusammen bildeten diese Lager den Mauthausen-Gusen-Komplex. Von 1939 bis 1945 wurden mindestens 71.000 Menschen nach Gusen deportiert, von denen mehr als die Hälfte in den Lagern starben. In den Jahren 1944 und 1945 gab es in Gusen bis zu doppelt so viele Gefangene und deutlich mehr Opfer als in seinem berüchtigten Zwillingslager Mauthausen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Insassen im Lager Gusen II betrug nur 4 Monate. Besonders jüdische Gefangene hatten kaum eine Chance zu überleben.

Mehr Details zu Gusen:

Das Krematorium des KZ Gusen

Aufbau des Konzentrationslagers Gusen I und Gusen II

BERGKRISTALL

„Bergkristall“ (NS-Codewort) war ein Tunnelsystem, das innerhalb von 13 Monaten von Gefangenen des Konzentrationslagers Gusen II errichtet wurde. Mit fast 50.000 m² (ca. 8,5 km Tunnellänge) eine der größten deutschen unterirdischen Anlagen, die Ende 1944 den Produktionsstatus erreichte.

Aufgrund der extrem hohen Sterblichkeitsrate von bis zu 98% wurde das KZ Gusen II und mit ihm Bergkristall zu einem der schrecklichsten Konzentrationslager in der europäischen Geschichte.

Das Tunnelsystem „Bergkristall“, welches für die Rüstungsindustrie verwendet wurde, war Teil des Konzentrationslagerkomplexes Mauthausen-Gusen

DIE BEFREIUNG DER GUSENER LAGER

Am 5. Mai 1945 befreiten Stabsfeldwebel Al Kosiek und 23 Männer des 41. Aufklärungstrupps, 11. Ard.Div, 3. US-Armee, die Konzentrationslager Mauthausen und Gusen. Sie befreiten über 20.000 KZ-Häftlinge in Gusen (und weitere 20.000 in Mauthausen), von denen die meisten schwer unterernährt und schwer krank waren.

Luftaufnahme Gusen heute

DAS TEXTMATERIAL IM FILM

Im Film wird aus folgenden Quellen gelesen
(von zwei der besten österreichischen Schauspieler*innen Maria Hofstätter und Peter Simonischek):

  • Karl Littner, Life Hanging on a Spider Web – From Auschwitz-Zasole to Gusen II, Hrsg. Rudolf A. Haunschmied (2011)
  • Edmund Merl, Besatzungszeit im Mühlviertel (1980)
  • Franz Steinmaßl: Das Hakenkreuz im Hügelland (1988)
  • Protokoll Gendarmerieposten Rainbach (29. Jänner 1945)
  • Brief von Johann Blöchl (Lasberg am 13. 10. 2002)
  • Interview mit Martha Gammer (St. Georgen, 2013)
  • Infos Gedenkstätte Mauthausen, mauthausen-memorial.org
  • Slawomir Iwanowski: Mauthausen-Gusen. Auf dem Pfad der Erinnerung (2015)
  • Bezirkshauptmannschaft Perg: Expertenberichte zur Stollenanlage in St. Georgen/Gusen „Bergkristall“ (2015)
  • Interview mit Bernhard Mühleder in www.meinbezirk.at (2015)
  • Rudi Haunschmied in einer Radiosendung von Freies Radio Freistadt (2015)
  • Pfarrchronik Pregarten (1945)