DIE ÜBERLEBENDEN IM FILM

Karl Littner wurde am 15. Januar 1924 in Auschwitz geboren, in jener Stadt, die zum Synonym für den Massenmord an den europäischen Juden wurde. Er durchlebte und überlebte wie durch ein Wunder die Hölle von zahlreichen Lagern, am Ende auch Gusen II. Karl Littners neues Leben begann am 5. Mai 1945 mit der Befreiung vom national­sozialistischen Terror. Aber es war ein schwieriger Weg zurück ins normale Leben. Sein Weg führte ihn gemeinsam mit seiner deutschen Frau Miriam von Straubing in Bayern nach Tel Aviv, von dort nach Chicago und schließlich nach Los Angeles. Karl Littner verstarb am 15. Januar 2014, an seinem 90. Geburtstag.

Das Interview mit Karl Littner führten wir im Juli 2013 in Los Angeles.

Stanislaw Leszczynski wurde am 29. Mai 1922 in Lodz, Polen geboren. Er wurde wegen der Widerstandstätigkeit seiner Eltern zusammen mit den Geschwistern und der Mutter verhaftet, nach Auschwitz gebracht und von dort zusammen mit seinem jüngeren Bruder nach Mauthausen, wenig später nach Gusen I überstellt., ehe auch er am 5. Mai 1945 befreit wurde. Leszczynski besuchte jährlich die Befreiungsfeierlichkeiten in Mauthausen bzw. St. Georgen a.d. Gusen und arbeitete bis ins hohe Alter als Radiologe in einem polnischen Krankenhaus. Stanislaw Leszczynski war Vize-Präsident des CIM, dem Comité International de Mauthausen. Er starb im Jahr 2017 im Alter von 94 Jahren in Polen.

Das Interview mit Stanisław Leszczyński führten wir im April 2013 in Gallneukirchen, Oberösterreich.

Dušan Stefančič, geboren  1927 in Slowenien und erlebte als 14-Jähriger den Einmarsch der Deutschen Wehrmacht. Er wurde als Schüler wegen Botengängen für den slowenischen Widerstand verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert, von dort ins Konzentrationslager Natzweiler im Elsass und weiter in das Nebenlager „Sainte-Marie-aux-Mînes“ überstellt, von dort nach Gusen I und zuletzt Gusen II.  Nach der Befreiung schloss er sein Abitur ab, war beim Filmstudio Triglav-Film als Industriemechaniker beschäftigt, begann ein Jura-Studium und arbeitete danach u.a. bei der Ljubljanska Banka. Dann verbrachte er acht Jahre lang in Indien in Chennai und Neu-Delhi. Seine Pension verbringt er bis heute in Ljubljana und Gornji Grad.

Im Mai 2017 fand das Interview auf der ehemaligen Schleppbahntrasse und das Gespräch zwischen Dušan Stefančič und Bundespräsident Van der Bellen beim Memorial Gusen statt.